GERT Beschreibung

   
 

 

Das Altern ist ein sehr heterogener Prozess, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich verlaufen kann. Es ist deshalb unmöglich ein bestimmtes Alter zu simulieren. Es gibt nicht den 60, 70,
oder 80-Jährigen. Trotzdem gibt es wissenschaftlich sehr gut belegte Veränderungen, die mit dem Altern einhergehen:
   
 
Eintrübung der Augenlinse  
Veränderte Farbwahrnehmung und Blendempflindlichkeit  
Körnige Unschärfe  
Einengung des Gesichtsfeldes  
Hochtonschwerhörigkeit  
Einschränkung der Kopfbeweglichkeit  
Krümmung der Wirbelsäule  
Haltungsschwäche  
Gelenkversteifung und Beweglichkeitseinschränkung  
Kraftverlust und reduzierter Gleichgewichtssinn  

 
Einschränkung des Greifvermögens und nachlassen des
taktilen Empfindens  
Einschränkung des Koordinationsvermögens  
Unsicherer, schlurfender Gang
   

  Ein Alterssimulationsanzug muss diese Effekte simulieren und zwar als Addition zu den ggf. bereits vorhandenen Veränderungen des Trägers. So ergibt sich eine simulierte Alterszunahme ausgehend vom Alter des Trägers. Ideal hat sich eine simulierte Alterszunahme von 30 bis 40 Jahren erwiesen, denn die subjektiv empfundene Alterszunahme wird von jüngeren Menschen als größer empfunden.
   
  Folgende Krankheitsbilder und Symptome können mit GERT simuliert werden:
   
Hörbeschwerden:  
 
Altersschwerhörigkeit  
Tinnitus  
   
Hemiparese:  
 
Lähmung eines Beins  
Lähmung eines Arms  
Einseitige Seheinschränkung  
Einseitige Höreinschränkung  
Sprech- und Schluckstörung
   
Augenerkrankungen:  
 
Makuladegeneration  
Katarakt (grauer Star)  
Glaukom (grüner Star)  
Einseitige Netzhautablösung  
Diabetische Retinopathie  
Retinitis Pigmentosa
   
Das sagen Wissenschaftler über den Alterssimulationsanzug
  K. Jekel (Zentralinstitut für Seelische Gesund­heit, Gerontopsychiatrie, Mannheim)
  L. Schmidt (Netzwerk AlteRnsforschung, Heidelberg)
   
Ergebnisse:
   
  Aus Sicht der Teilnehmer konnten durch den Anzug altersbedingte Einschränkungen gut nachge­bildet werden (verändertes Greifvermögen 95% Zustimmung, altersbedingter Gang 80% Zustimmung). 70% der Teilnehmer gaben sogar eine stärkere geistige Belastung an.
Nach dem Tragen des Anzugs war das Verständnis für die Alltagsprobleme Älterer erhöht.
Eine im Prätest festgestellte Differenz zwischen subjektivem und wahrem Alter war nach Tragen des Anzugs nicht mehr vorhanden.
   
Schlussfolgerungen:
   
  Die Ergebnisse zeigen, dass der Anzug altersbedingte Einschränkungen realistisch abbildet und somit die Chance bietet, Verständnis und Empathie für ältere Menschen in der Gesellschaft zu fördern.
Wer den Alterssimulationsanzug GERT ausprobiert hat, versteht die Verhaltensweise älterer Menschen besser. Der Alterssimulationsanzug GERT ist deshalb auch in der Aus- und
Weiterbildung von Fachkräften sehr gut einsetzbar.
   
 

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